Deutsch im Anschluß...
Dear Abdullah and Dear Huzaifa,
this week your course offers me again the unique opportunity to draw from the cornucopia of my (painful) experiences... I want to consider this again as a normal blog post, which is orientated towards your lesson - I am also happy to disqualify myself at the beginning: please don't worry, I am doing very well with that. Maybe you just enjoy reading what I have to share ;-))
What I called painful experiences at the beginning is the simple fact that I have to think for a damn long time to find bones that I haven't broken yet. Now, I'm neither particularly fragile nor overly clumsy, but the causes of my frequent injuries can perhaps best be described as a mixture of sport, recklessness, sport, overconfidence, sport, stupidity, sport, thoughtlessness and sport…
I can't remember my first broken bone; I know from my grandparents' stories that I broke my nose and cheekbone when I tried to use a ski pole as a brake while sledging and it thundered uncontrollably into my face. Unfortunately, my eyes were also injured, but that's irrelevant for today. The fact is, I was four years old and didn't know any better. I just panicked and wanted to get off... I don't know anything more about the treatment back then either, but you can still see from my nose that it no longer looks naturally straight ahead ;-))
Little or nothing happened in terms of injuries during my childhood. Until, at the age of 12, I was asked to pick cherries for my grandad from the crown of his tallest tree. A very old tree, an old and very flavourful variety. I was immediately eager to get down to work and made no effort to climb the long ladder. My only request was that my grandad should hold the ladder, just for my own safety feeling. No sooner said than done, I was diligent and quick, snacked to my heart's content and had a busy morning. At some point, I heard my grandfather's voice, about 35 metres away at the garden fence, talking to the neighbour. I immediately started shouting and swearing and flailing my limbs wildly - and fell off the ladder. Broken pelvis, six weeks in plaster. Thank you so much, Grandad! (I know the ladder was rock solid and nothing could have happened! But I had asked him so urgently…)
Well, yes. I stepped up my martial arts training not too much later and started climbing. There were ‘minor’ injuries such as a broken wrist, a broken kneecap and a little finger (which unfortunately became a victim even more often...) None of these required any special treatment; splints and patience work great.
A few years later, a climbing friend wanted to do me a favour and teach me how to abseil from a bridge. I thought to myself, I've already done that, it's the same as on a mountain wall. Full of arrogance, I broke both collarbones when I hit a beam of the substructure with full force. As you can imagine, the rucksack bandage was a real pity and caused me the worst pain of my fracture career up to that point.
When I was relatively adult a few years later, nothing more action-packed happened: I was now the mother of a young daughter and pregnant with my second child. As I hadn't put on much weight, Junior obviously had far too little space. What's more, he was lying upside down in a breech position. His huge, thick skull had positioned itself under my left ribcage in such a way that it broke from the inside with a careless stretching movement. The fracture ends protruded hilariously bizarrely outwards. Although they couldn't hurt anything inside, it wasn't possible to fix them with an elastic bandage due to the advanced stage of pregnancy. Breathing and baby movements made the last five weeks of this pregnancy hell for me - and it's best not to talk about the contractions at all. The ribcage never really returned to normal and still looks memorable today…
I fell off a horse a few times, but had hardly any bad luck with injuries. That only happened again when I was in my late 40s and thought I could easily keep up with the young people in bouldering. Do you know? Climbing without equipment, on rocks up to a maximum height of four metres. My foster son was actively training for Parcours back then and we often went out together to practise a few holds and tricks. One time I didn't manage the jump off the rock very well and my right metatarsal... bang. Ouch. Bloody hell!
I've never been a disciplined patient, but in this case I should have finished my physiotherapy and continued working on it at home. I neglected it and it's my own fault that I'm still suffering from it to this day...
None of this has put my life in danger or seriously affected me in the long term. The good news is that our bodies have an enormous capacity to regenerate and heal. We can trust it! However, a little mindfulness and caution certainly won't do any harm ;-))
Please stay all healthy and take good care in the First Aid course: we could meet one day ;-)))
Deutsche Version:
Lieber Abdullah und lieber Huzaifa,
diese Woche bietet mir euer Kurs wieder die einmalige Möglichkeit, aus dem Füllhorn meiner (schmerzhaften) Erfahrungen zu schöpfen… Ich will das erneut als normalen Blogbeitrag betrachten, der sich an Eurer Lektion orientiert - disqualifiziere mich auch gerne wie schon einmal vorneweg selbst: macht Euch bitte keine Gedanken, damit geht es mir sehr gut. Vielleicht lest Ihr einfach gerne, was ich erzählen mag ;-))
Was ich eingangs schmerzhafte Erfahrungen nannte, ist nämlich die schlichte Tatsache, daß ich verdammt lange überlegen muß, um Knochen zu finden, die ich mir noch nicht gebrochen habe. Nun bin ich weder besonders zerbrechlich noch über die Maßen tolpatschig, aber die Ursachen für die gehäuften Verletzungen lassen sich vielleicht am besten mit einer Mischung aus Sport, Leichtsinn, Sport, Selbstüberschätzung, Sport, Dummheit, Sport, Gedankenlosigkeit und Sport beschreiben…
An meinen ersten Knochenbruch kann ich mich nicht erinnern; aus Erzählungen meiner Großeltern weiß ich, daß mir ein Skistock, den ich bei einer Schlittenfahrt als Bremse nutzen wollte, und der daraufhin unkontrolliert in mein Gesicht donnerte, Nasenbein und Jochbein brach. Leider wurden auch meine Augen verletzt, aber das sei für heute uninteressant. Fakt ist, ich war vier Jahre alt und wußte es nicht besser. Ich hatte nur Panik und wollte absteigen… Von der Behandlung damals weiß ich ebenfalls nichts mehr, aber meiner Nase sieht man noch an, daß sie nicht mehr naturschön geradeaus schaut ;-))
In der weiteren Kindheit passierte wenig bis nichts in Sachen Verletzungen. Bis ich mit 12 Jahren für meinen Opa die Kirschen aus der Krone seines höchsten Baumes pflücken sollte. Sehr alter Baum, alte und sehr geschmackvolle Sorte. Ich war sofort eifrig bei der Sache und machte keine Umstände, auf die lange Anlegeleiter zu turnen. Meine Bitte war lediglich, daß mein Opa die Leiter festhalten möge, nur für mein sicheres Gefühl. Gesagt und getan, ich war fleißig und schnell, naschte auch nach Herzenslust und hatte einen geschäftigen Vormittag. Irgendwann hörte ich die Stimme meines Großvaters, und zwar etwa 35 Meter entfernt am Gartenzaun, im Gespräch mit dem Nachbarn. Ich fing sofort an, zu schreien und zu fluchen und wild mit allen Gliedmaßen zu fuchteln – und fiel von der Leiter. Beckenbruch, sechs Wochen Gipsbett. Herzlichen Dank, Opa! (Ich weiß, daß die Leiter felsenfest stand und gar nichts passieren konnte! Aber ich hatte ihn doch so dringend gebeten…)
Nun ja. Ich intensivierte nicht allzu viel später mein Kampfsporttraining, fing mit dem Klettern an. Es ergaben sich „kleinere“ Blessuren wie ein gebrochenes Handgelenk, eine gebrochene Kniescheibe und ein kleiner Finger (der leider noch öfter zum Opfer wurde…) Nichts davon erforderte besondere Spezialbehandlung; Schiene und Geduld wirken prima.
Einige Jahre später wollte mir ein Kletterfreund einen Gefallen tun und mir das Abseilen von einer Brücke beibringen. Ich dachte mir, das kann ich längst, ist ja das gleiche wie an einer Bergwand. Voller Übermut brach ich mir beide Schlüsselbeine, als ich mit voller Wucht gegen einen Träger des Unterbaus prallte. Ihr könnt Euch vorstellen, daß der Rucksackverband voll verhaßt war und mir die bis dahin stärksten Schmerzen meiner Fraktur-Karriere bescherte.
Als ich, noch ein paar Jahre später, relativ erwachsen geworden war, passierte nichts actionreiches mehr: ich war mittlerweile Mutter einer kleinen Tochter und schwanger mit meinem zweiten Kind. Da ich nicht viel Gewicht zugelegt habe, hatte der Junior offensichtlich viel zu wenig Platz. Noch dazu lag er verkehrt in einer Beckenendlage. Sein riesiger Dickschädel hatte sich so unter meinem linken Rippenbogen platziert, daß dieser bei einer unbedachten Dehnbewegung von innen brach. Die Bruchenden ragten witzig bizarr nach außen. Zwar konnten sie so nix Inneres verletzen, aber die Fixierung mit einer elastischen Binde war der fortgeschrittenen Schwangerschaft wegen nicht möglich. Atmen und Kindsbewegungen machten mir die letzten fünf Wochen dieser Schwangerschaft zur Hölle – und von den Wehen sprechen wir am besten gar nicht. Der Rippenbogen ist nie wieder richtig normal geworden und sieht bis heute denkwürdig aus…
Ich fiel einige Male böse vom Pferd, hatte dabei aber kaum Verletzungspech. Das stellte sich erst wieder ein, als ich schon Ende 40 war und dachte, ich könnte noch locker mit den jungen Leuten mithalten beim Bouldern. Kennt Ihr? Klettern ohne Ausrüstung, an Felsen bis maximal vier Meter Höhe. Mein Pflegesohn trainierte damals aktiv für Parcours und wir waren oft zusammen unterwegs, um ein paar Griffe und Kniffe zu üben. Einmal gelang denn der Absprung vom Felsen nicht so besonders und der rechte Mittelfußknochen… Zack. Autsch. Mist verdammter!
Ein disziplinierter Patient war ich nie; in diesem Fall hätte ich jedoch meine Physiotherapie zu Ende machen sollen und zu Hause daran weiterarbeiten. Habe ich vernachlässigt und bin selber schuld, daß ich damit bis zum heutigen Tag laboriere…
Nichts davon hat mich in Lebensgefahr gebracht oder mich dauerhaft schwer beeinträchtigt. Die gute Nachricht: unser Körper hat die Fähigkeit, enorm viel zu regenerieren und auszuheilen. Wir dürfen darauf vertrauen! Ein bißchen Achtsamkeit und Vorsicht schaden allerdings gewiß auch nicht ;-))
Bleibt bitte alle schön gesund und paßt im Erste-Hilfe-Kurs gut auf: wir könnten uns einmal begegnen... ;-)))