Kurz nachdem er mit einem AfD-freundlichen Post im Online-Netzwerk X für Irritation in Berlin sorgte, setzt Tech-Milliardär Musk nach: Wegen des Attentats in Magdeburg fordert er den Rücktritt von Kanzler Scholz.
Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat der Hightech-Milliardär Elon Musk Bundeskanzler Olaf Scholz beleidigt und dessen Rückritt gefordert. "Scholz sollte sofort zurücktreten", schrieb Musk im Onlinedienst X in einer Serie von Postings zu dem Geschehen in Magdeburg. Und fügte hinzu: "incompetent fool" (etwa: unfähiger Idiot). Auch teilte Musk den Kommentar eines Nutzers, der den Vorfall als direkte Folge ungeregelter "Masseneinwanderung" bezeichnete.
Bei dem Anschlag wurden am Freitagabend in Magdeburg mindestens zwei Menschen getötet und mindestens 60 weitere Menschen verletzt, 15 davon schwer. Als mutmaßlichen Täter nahm die Polizei einen seit 2006 in Deutschland lebenden Arzt aus Saudi-Arabien fest.
Musk sympathisiert mit AfD
Der Kommentar zu Magdeburg folgte, nachdem Musk bereits am Freitagmorgen in Berlin für erhebliche Irritationen gesorgt hatte, indem er schrieb, nur die AfD könne Deutschland retten. Die AfD griff Musks Äußerung umgehend zu Werbezwecken auf. "Wenn auch Du Deutschland retten willst, dann mach mit und fülle am besten gleich den Mitgliedsantrag aus", postete die Partei auf X.
AfD-Chefin Alice Weidel schrieb auf Englisch an Musk gerichtet: "Sie haben vollkommen Recht." Die "Sozialistin Merkel" habe Deutschland "ruiniert" und die "Sowjetische Europäische Union" zerstöre die Wirtschaft. In einem später aufgenommenen Video bedankte sie sich bei Musk und wünschte auch US-Präsident Trump alles Gute für seine nächste Amtszeit.
Einmischung in die Politik
Der Unternehmer, der vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump zum Regierungsberater gemacht wurde, kommentiert seit geraumer Zeit via X die Politik der US-Regierung, aber auch verschiedener Regierungen in Europa. Dabei nutzt er den Onlinedienst, den er vor zwei Jahren kaufte, um seine teils migrantenfeindlichen Botschaften und Verschwörungserzählungen weltweit zu verbreiten.
Trump hat Musk damit beauftragt, als externer Berater der Regierung eine drastische Senkung der Regierungsausgaben und Personalabbau herbeizuführen. Die Allianz zwischen dem künftigen Präsidenten und dem Chef der Unternehmen Tesla und Space X sorgt für massive Kritik an den damit einhergehenden Interessenkonflikten. Der kometenhafte politische Aufstieg des Multimilliardärs, der in Südafrika aufwuchs und in den USA eingebürgert wurde, ist in der US-Geschichte beispiellos.